Durch die enge Zusammenarbeit von Forschern aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften und medizinischen Forschung der Akademie und Industrie können durch den Forschungscampus M2OLIE als Vernetzungsplattform völlig neue und innovative Projekte entstehen – auch mit Partnern, die dem Forschungscampus selbst nicht angeschlossen sind.
So wurde initiiert durch Dr. Burgermeister und Prof. Ebert (II. Medizinische Klinik der Universitätsmedizin Mannheim), die sich mit Fragestellungen zu den molekularen Mechanismen der Entstehung, Progression und der Etablierung neuartiger Therapieansätze gastrointestinaler Tumore befassen (https://www.gastric.de/index.php?id=144), eine neuartige vielversprechende Therapiestrategie für das Magenkarzinom analysiert. Das Magenkarzinom ist die dritthäufigste Krebstodesursache weltweit mit einer geringen Überlebenswahrscheinlichkeit.
Im Rahmen des Forschungsprojektes konnte durch die multidisziplinäre Expertise der II. Medizinischen Klinik sowie verschiedenen Partnern von M²oBiTE – den Arbeitsgruppen von Prof. Hopf (Zentrum für Angewandte Forschung „Applied Biomedical Mass Spectrometry“ (ABIMAS), Hochschule Mannheim), Prof. Wängler (Molekulare Bildgebung & Radiochemie und Biomedizinische Chemie, Universitätsmedizin Mannheim) unter Verwendung von Geräten der Bruker BioSpin MRI GmbH – sowie einer engen Kooperation mit der Bruker Daltonik GmbH im Rahmen der synergistischen Zusammenarbeit eine neue Strategie für die effektive Behandlung von Magenkarzinomen aufgezeigt werden. Unter Verwendung molekularbiologischer, zellbiologischer und biochemischer Studien anhand von Zellkulturen sowie der Analyse genetisch modifizierter Tiermodelle konnte die Inhibition des sog. RHOA-Signalweges, der an der Zellkontraktilität, Migration und dem Zellwachstum beteiligt ist, als wichtiger Schlüssel für die Reduktion des Tumorvolumens durch die Induktion des Zelltodes in gastrischen Karzinomzellen aufgezeigt werden (Neoplasia, 2016 Aug;18(8):500-11. doi: 10.1016/j.neo.2016.07.002). Dieser Signalweg ist in gastrischen Tumoren häufig fehlreguliert. PET/CT-Messungen bestätigten die Effektivität des ROCK1/2-Inhibitors in vivo. Mit Hilfe massenspektrometrischer Bildgebung, dem sog. MALDI Imaging, wurde eine translatierbarer Biomarker für murine Magenkarzinome identifiziert und die Bioverteilung des Medikaments analysiert. Hierbei wurde festgestellt, dass dieses in situ schnell aber nur zu einem geringen Anteil im Tumor anreichert.
Die enge Vernetzung und Zusammenarbeit der M²OLIE-Partner auch an Projekten, die nicht im Forschungscampus integriert sind, bestätigt den Erfolg des Konzeptes von M²OLIE. Die einzelnen Kooperationspartner können insgesamt durch die gegenseitige Unterstützung neue Ziele und Perspektiven eröffnen, so dass weitere gemeinsame Projekte auch in Zukunft verstärkt vorangetrieben werden.