Tollens, F., Westhoff, N., von Hardenberg, J. et al. MRT-gestützte minimal-invasive Therapie des Prostatakarzinoms. Radiologe 61, 829–838 (2021).
Published 12 July 2021
https://doi.org/10.1007
Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata ist als entscheidender Bestandteil in der Früherkennung und Ausbreitungsdiagnostik des primären Prostatakarzinoms etabliert.
Bildgestützte Biopsieverfahren, wie die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie, erlauben nicht nur die zielgerichtete Probengewinnung aus Indexläsionen zur Diagnosesicherung, sondern verbessern die Detektion klinisch signifikanter Prostatakarzinome.
Minimal-invasive Therapieformen des lokalisierten Prostatakarzinoms ergänzen das Behandlungsspektrum insbesondere für Patienten mit niedrigem und mittlerem Risiko.
Für Patienten mit niedrigem bis mittlerem Risiko könnten die MRT-gestützten, minimal-invasiven Therapieformen in Zukunft eine lokale Tumorkontrolle, verbesserte funktionelle Ergebnisse und die Möglichkeit einer späteren Therapieeskalation vereinen. Weitere Studienergebnisse in Bezug auf multimodale Ansätze sowie den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) mittels Machine-Learning- und Deep-Learning-Algorithmen können zukünftig dabei helfen, das volle Potenzial fokaler Therapieansätze im Sinne der personalisierten Medizin auszuschöpfen.
Für die einzelnen MRT-gestützten minimal-invasiven Therapieverfahren ist der Abschluss laufender randomisierter Studien im Vergleich zur etablierten Ganzdrüsentherapie erforderlich, bevor minimal-invasive Therapieformen Einzug in die klinischen Leitlinien finden.
Dieser Übersichtartikel beschäftigt sich mit minimal-invasiven Therapieverfahren des Prostatakarzinoms und der zentralen Rolle der mpMRT der Prostata in Therapieplanung und -durchführung unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen im klinischen Alltag.